28 07, 2024

Flachlandpolitik vs. Integrale Politik

2024-09-20T10:13:30+02:00Von |4 Kommentare

Flachlandpolitik vs. Integrale Politik In der heutigen Politik wird häufig ein eindimensionaler Ansatz verfolgt, den man in der integralen Theorie als „Flachland“ bezeichnen würde. Dieser Begriff kritisiert eine Politik, die sich zu sehr auf oberflächliche, leicht messbare Aspekte konzentriert und die tieferen, vielschichtigeren Dimensionen der menschlichen und gesellschaftlichen Entwicklung außer Acht lässt. „Flachland“ bedeutet also, dass politische Entscheidungen und Debatten oft nicht die volle Komplexität der Realität berücksichtigen. Die Integrale Theorie bietet uns dagegen einen umfassenden Rahmen, der das gesamte Spektrum menschlicher Erfahrung einbezieht und somit eine reichhaltigere, nuancierte Betrachtung politischer Themen ermöglicht. Insbesondere Ken Wilbers AQAL-Modell (alle Quadranten, alle Ebenen) hilft, dieses breitere Verständnis zu erfassen. Es umfasst vier zentrale Perspektiven, die bei der Analyse von Politik berücksichtigt werden müssen: individuelles Inneres, individuelles Äußeres, kollektives Inneres und kollektives Äußeres. Diese Quadranten sind jedoch nur ein Teil eines noch komplexeren Modells, das sich auf Entwicklungsebenen, -linien, -zustände und -typen bezieht, welche die menschliche und gesellschaftliche Entwicklung in ihrer ganzen Breite und Tiefe erklären. Erklärung zu den 4 Quadranten Psyche und Haltung (Individuelles Inneres) Im ersten Quadranten steht das subjektive Erleben und die psychologische Innenwelt des Politikers im Fokus. Seine Überzeugungen, Werte und sein Weltbild bestimmen, wie er politische Themen wahrnimmt und darauf reagiert. Die persönliche Entwicklung eines Politikers, wie er ethische Fragen [...]

3 05, 2024

Antrag: Freiheit der Sprache

2024-05-03T15:25:31+02:00Von |Kommentare deaktiviert für Antrag: Freiheit der Sprache

Auf dem 75. Ordentlichen Bundesparteitag der FDP haben wir folgenden Antrag eingereicht. Dieser wurde ohne Änderungsanträge zugelassen. Wie häufig üblich, konnten aus Zeitgründen viele Anträge nicht behandelt werden, daher wurde auch dieser an den Bundesvorstand zur weiteren Bearbeitung weitergeleitet. Ich habe diesen Antrag geschrieben, weil ich wollte das die FDP sich mit diesem Thema beschäftigt, Position dazu bezieht und die Entwicklung im Auge behält.     https://www.fdp.de/antrag/eine-grundsatzpositionierung-der-fdp-zur-freiheit-der-sprache  Eine Grundsatzpositionierung der FDP zur "Freiheit der Sprache" Was darf man heute noch sagen? In Zeiten einer zunehmenden empfindlicher werdenden Gesellschaft, wo sich durch Wokeness und Cancel Culture eine zunehmende Begriffsdiktatur anzubahnen scheint und andererseits durch populistische Sprache versucht wird, die Rechte von Minderheiten und Menschenrechte infrage zu stellen, ist es wichtig, hier Position zu beziehen. Die Freien Demokraten haben sich stets für die unveräußerlichen Rechte auf Meinungsfreiheit und Meinungsvielfalt eingesetzt. Ein entscheidendes Werkzeug zur Ausübung dieser Freiheiten ist die Sprache, in mündlicher sowie in schriftlicher Form. Die Möglichkeit, seine Meinung frei zu äußern, wird jedoch zunehmend durch die Angst vor sozialer Ausgrenzung und weiteren Repressalien erschwert. Weiterhin wird immer mehr versucht, durch sogenannte Kampfbegriffe Menschen mit anderer Meinung in eine diskreditierende Schublade zu stecken. Reicht der Satz: "Das muss eine Demokratie aushalten"? In diesem Licht fordern wir die Bildung oder die Beauftragung einer bereits bestehenden Arbeitsgruppe innerhalb der [...]

28 11, 2023

Darf ich darüber nachdenken?

2023-12-05T07:06:05+01:00Von |0 Kommentare

Darf ich darüber nachdenken? Haben Sie schon die Erfahrung gemacht, dass Sie komisch angeschaut wurden, wenn Sie über einen Sachverhalt erst nachdenken wollen, insbesondere dann, wenn die Haltung doch klar sein sollte? Gerade bei Themen wie dem Nahostkonflikt, dem Ukrainekrieg, der Flüchtlingsthematik, Wokeness/Gender oder was uns in der Coronazeit widerfahren ist? Ist denn nicht gerade dieses Nachdenken, das Einnehmen verschiedener Blickrichtungen wichtig, gerade auch Perspektiven, die nicht so populär sind, damit ich den Sachverhalt differenzierter nachvollziehen kann? Und was ist, wenn ich daraufhin sogar meine eigene Meinung laut aussprechen und nicht eine bereits vorgekaute Meinung übernehmen will? Muss ich dann fürchten, dass mich die Cancel Culture trifft (https://de.wikipedia.org/wiki/Cancel_Culture)? Dazu gehören Kampfbegriffe, wie Leugner…. Putin- und Co-Versteher, Querdenker, die Rassismuskeule, Rechts-Linksextrem Ecke, Verschwörungstheoretiker, kulturelle Aneignung usw. Unsere Meinungsfreiheit ist rechtlich weitgehend gesichert. Doch es wäre naiv zu glauben, dass es keine sozialen Konsequenzen geben könnte, wenn Ihr Dafürhalten auf ein Tabu oder eine unerwünschte Meinung trifft. Das passiert schon in der Familie, in der Schule, im Beruf oder im Verein und natürlich in den (sozialen) Medien. In der Politik ist es noch kritischer, ein falscher Satz kann das Ende der Karriere bedeuten. Auch die Parteien untereinander tun sich oft schwer, eine konstruktive Sachdebatte zu führen und blockieren sich damit gegenseitig. Natürlich ist Ausgrenzung und Abwertung in [...]

19 10, 2023

Bürokratie und Menschenbild

2023-11-28T16:45:56+01:00Von |8 Kommentare

Bürokratie und Menschenbild Bürokratie, von den alten Griechen hergeleitet als »Herrschaft der Verwaltung«, und das Menschenbild, unsere Vorstellungen über das Wesen und die Natur des Menschen, mögen auf den ersten Blick wie zwei voneinander unabhängige Säulen erscheinen. Doch in der Tiefe ihrer Bedeutung sind sie untrennbar miteinander verbunden. Ein Perspektivwechsel ermöglicht hierbei ein klareres Verständnis: In unserer Welt existieren sowohl natürliche Systeme wie das Ökosystem, als auch menschengemachte Systeme, unter anderem unsere Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung oder politische Konstrukte wie die Demokratie. Ironischerweise neigen wir dazu, von Menschen geschaffene Systeme als ebenso unveränderlich und feststehend wie natürliche Systeme zu betrachten. Dieses Denken verhindert, dass wir diese menschengemachten Systeme als das erkennen, was sie wirklich sind: Modifizierbare Konstrukte, die sich wandeln können, besonders wenn wir unser Menschenbild kritisch hinterfragen. Jedes menschengemachte System trägt die Spuren unserer Geschichte, unserer kulturellen und psychologischen Entwicklung. Dies wird in der Geschäftswelt unter dem Konzept der „Unternehmenskultur“ deutlich, welches als ein maßgeblicher Treiber für den Erfolg anerkannt wird. Bei kleineren Unternehmen spiegelt die Firma deshalb häufig die Persönlichkeit des Inhabers wider. Das zugrunde liegende Menschenbild beeinflusst maßgeblich die Gestaltung bürokratischer Strukturen. Ein pessimistisches Menschenbild, das den Bürgern Misstrauen entgegenbringt, erzeugt eine wesentlich restriktivere Bürokratie als ein optimistisches, das auf Vertrauen und Zusammenarbeit setzt. Wenn Entscheidungsträger den Bezug zur Realität ihrer Bürger [...]

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